Vor kurzem hatten wir ja an Teich 5 die Weiden im Wasser abgeschnitten – da war der Teich noch komplett mit einer Eisdecke überzogen. Doch nun war er plötzlich völlig trocken…was war passiert? Unser marodes Wehr war schuld – das gesamte Wasser lief wieder mal am Wehr vorbei.
Wir hatten es ja letztes Jahr schon provisorisch repariert – doch genau diese Stellen waren wieder unterspült. So lief das Wasser am gesamten Bauwerk vorbei in den Vorfluter und unsere Teiche hatten das Nachsehen.
Da die Kröten und Frösche in Kürze ablaichen werden, war also höchste Eile geboten. Deshalb haben wir am heutigen Samstag einen „Männer-Noteinsatz“ angesetzt. Was jetzt leicht diskriminierend klingt, hat einen einfachen Grund – der Boden ist immer noch geforen und alle Erdarbeiten waren nur mit äußerster Kraftanstrengung zu bewältigen.
Zuerst haben wir uns daher dem Wehr gewidmet. Unsere Idee einen schrägen Stichkanal zu graben um das Wehr zu entlasten konnte nicht realisiert werden, da der Boden noch total gefroren war. Deshalb sind wir zu Plan B übergegangen und haben das Wehr mit einer Plane abgedichtet.
Das hat prima funktioniert und so konnten wir das gesamte Wasser wieder in unseren Vorlauf umleiten. Dieser war weitgehend eisfreis – deshalb haben wir ihn mit Hacken und Spaten nochmal nachgezogen und von Schlick und Aufwuchs befreit.
Teich 1 liegt trocken und hat sich bereits zu einem Sumpfteich entwickelt, mit speziell angepasster Flora – daher wird Teich 1 auch in Zukunft nicht mehr bespannt.
Die Teiche 2 und 3 sind maximal befüllt und stehen Kröten, Unken und Fröschen zum Ablaichen zur Verfügung. Wir konnten den Zulauf zu Teich 2 noch freiräumen und so eine besser Wasserversorgung sicherstellen. Teich 2 speist durch den Damm auch Teich 3 über den das Wasser dann in den Vorfluter fließt.
Damit sind wir bei Teich 4 und 5 (unser Weidenteich) – die beide völlig trocken liegen. Daher wollten wir unbedingt noch einen Wasserzulauf für Teich 4 erreichen, der dann auch Teich 5 versorgt. Doch da war überhaupt kein Einlaufrohr sichtbar. Also mit der Hacke und Spaten den Damm von Teich 4 auf der Einlaufseite bearbeitet. Tatsächlich tauchte dann irgendwann ein altes Betonrohr im Boden auf. Doch es war total verstopft.
Wir zielten dann auf den Vorlauf und versuchten dort den Einlauf zu lokalisieren – doch das war nicht möglich. Also fingen wir an zu graben…das Ding musste doch irgendwo sein! Ja, unsere Geduld wurde auf eine große Probe gestellt. Nachdem wir ca. 1 Meter in Richtung Teich gegraben hatten, kamen endlich kaputte Reste eines Rohres zum Vorschein. Mit viel Geduld und Arbeitswut haben wir gegraben und mit dünnen Baumschösslingen in den Rohren gestochert.
Doch es dauerte bestimmt eine Stunde bevor der erlösende Schrei kam „Wasser läuft„. Das alte Betonrohr ist wahrscheinlich zerbrochen und muss bei Gelegenheit durch ein KG-Rohr ersetzt werden, aber für den Moment funktioniert es und wir werden den Kröten und Fröschen einen weiteren Teich mit ausreichend Wasserstand anbieten können.
Auf der Auslaufseite muß noch ein Winkel und ein Stück Rohr aufgesetzt werden, doch dann sollten ca. 40 cm Wasserstand möglich sein. Jedenfalls waren wir glücklich, dass es uns gelungen ist die Wasserversorgung für einen weiteren Teich sicherzustellen. Mit einem Grinsen im Gesicht sind wir nach Hause gefahren – die Arbeit für den NABU-BIW mag anstrengend sein – aber sie macht auch ganz viel Spaß!
Ekkehard, Stefan, Wolfgang und Inka sind auf den Bildern nicht zu sehen. Sie mußten früher gehen, bzw. sind später gekommen.
Insgesamt waren wir mit 6 Männern, 1Frau, 1 Kind und 2 Hunden im Einsatz. Es hat sich gelohnt…
Da die Anlage insgesamt ja in einem schlechten Zustand ist, haben wir diese Woche in Absprache mit dem NABU Landesverband Sachsen beschlossen, im Rahmen des Förderprogramms „natürliches Erbe“ einen Antrag zum Neubau der Wehranlage und des Zulaufgrabens zu stellen.
Es wird selbst bei einem positivem Bescheid noch ca. 2 Jahre dauern bis die Maßnahmen umgesetzt werden können, daher werden wir mit einfachsten Bordmitteln versuchen, die Teiche in Betrieb zu halten. Wer Lust hat mitzuhelfen, ist jederzeit herzlich willkommen.
Also, wenn ich Kröte wäre, würde ich mir den Teich aussuchen. Garantiert keine Fische und Amphibien die den Laich fressen wollen und genug Schilf um die Eier auch vor Vögeln zu schützen. Auf der Einlaufseite flach genug um sich schnell zu erwärmen – was will man mehr? Algen, Bakterien und Pflanzenaufwuchs als Nahrung für die Kaulquappen fehlen noch – doch ich bin sicher, dass die wachsen, wenn es endlich mal wärmer wird.
Mindestens 10 bis 14 Tage dauert es beim Grasfrosch bis die Larven schlüpfen – je nach Wassertemperatur, sie sind ja wechselwarm (poikilotherm). Nach einigen Tagen fangen sie dann an sich von Algen, Bakterien und Kleinstlebewesen zu ernähren. Später darf es durchaus auch tierische Kost oder Laich der eigenen oder fremder Arten sein.